Dissexualität und Sexuelle Delinquenz

Exhibitionismus

Exhibitionismus ist die Neigung, sich vor Dritten in einer unangemessenen Situation nackt zu zeigen in der Absicht, sexuelle Erregung bei sich selbst oder dem anderen zu triggern.

Da Exhibitionismus in der Öffentlichkeit strafbar ist, kontrollieren die meisten Exhibitionisten ihre Neigung, indem sie strafbare Handlungen unterlassen und nur auf die Ebene der Fantasie ausleben. Jedoch gelingt das einem kleinen Teil von Exhibitionisten nicht gänzlich, und es kann zu strafbaren Handlungen und entsprechenden Strafanzeigen kommen.

Im Falle einer Verurteilung können neben direkten Sanktionen auch Therapieauflagen verhängt werden, mit dem Ziel, das Risiko von Straftaten in diesem Bereich zu vermindern.

Voyeurismus

Voyeurismus nennt man die Neigung, Dritte nackt oder bei sexuellen Aktivitäten zu beobachten und daraus sexuelle Erregung für sich selbst zu generieren.

Strafbar sind voyeuristische Handlungen in dem Kontext, dass die Beobachteten dem nicht explizit zugestimmt haben, und somit Persönlichkeitsrechte verletzt werden.

Häufig werden voyeuristische Straftaten zur Anzeige gebracht, bei denen mit technischer Unterstützung Bild- und Tonaufnahmen von arglosen Opfern hergestellt werden. So werden z.B. Kameras in Intimbereichen aufgestellt (Badezimmer, Toiletten, Umkleiden, Saunen etc.).

An dieser Stelle sei darauf hingewiesen, dass gerade durch die vielfältigen Möglichkeiten der Digitalisierung eine Schnittstelle zur Cyberkriminalität besteht, indem Bilder und Videos im Internet eingestellt werden, um sie mit anderen Voyeuren zu teilen oder sie zu kommerzialisieren.

Besonders kritisch werden diese Straftaten im Zusammenhang mit Abbildungen von Kindern- und Jugendlichen beurteilt, vor allem im Zusammenhang mit Missbrauchsabbildungen.

Pädophilie

Kinderpornographie

Nach der Verschärfung des Sexualstrafrechts wurden im Jahr 2022 in Deutschland nach Angaben des Bundesministeriums ca. 46.000 Ermittlungsverfahren im Deliktbereich der Kinder- und Jugendlichen-Pornographie geführt. Dies bedeutet eine Steigerung um mehr als 100 % innerhalb von zwei Jahren seit 2020.

Ich behandele Männer, die wegen des Besitzes und/oder der Weitergabe kinder- oder jugendlichenpornographischen Materials angeklagt oder verurteilt sind, und einen Rückfall mit dem Risiko eines erneuten Prozesses vermeiden wollen.

Cybergrooming

Auch die indirekte Kontaktaufnahme zu Kindern zum Zweck der sexuellen Erregung oder zur Vorbereitung eines sexuellen Missbrauchs stellt einen Straftatbestand dar. Diese erfolgt häufig über soziale Netzwerke, in denen sich die Täter als Gleichaltrige darstellen und versuchen, sich das Vertrauen der Kinder zu erschleichen. Manipulativ versuchen sie die Kinder dazu zu bringen, ihnen Nacktfotos zu senden, über Sex zu reden oder sich sogar mit Ihnen zu treffen. Bereits der Versuch der Kontaktaufnahme ist strafbar.

Sexueller Missbrauch